Mit Photonik die Welt verbessern

Make Light
29.10.2015

Junge Talente überzeugen mit Kreativität und Können / BMBF unterstützt im Rahmen der Make Light-Initiative ein neues Workshop-Angebot am Science College Overbach.

Science College Overbach, Haus Overbach / VDI Technologiezentrum

Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, hat am vergangenen Freitag in dem von der UNESCO ausgerufenen „Jahr des Lichts 2015“ eine Serie von „Make Light Kits“ (Arduino-Starter-Kits) an das Science College Overbach bei Jülich in der Nähe von Aachen überreicht.

Damit stellt das Bundesforschungsministerium den Schülerinnen und Schülern des Science Colleges im Rahmen der „Make Light“-Initiative zwei völlig neue Workshop-Angebote zur Verfügung, in denen die Jugendlichen Hightech-Anwendungen rund ums Licht mit Photonik-Komponenten selbst entwickeln und erproben. Die Experimentierkästen enthalten jede Menge Sensoren und elektrotechnische Komponenten und werden von der Firma Watterott vertrieben.

Die Make Light Kits und das zugehörige Workshop-Konzept sollen es Schülerinnen und Schülern nach nur kurzer Zeit ermöglichen, eigene Ideen zur „Verbesserung der Welt“ umzusetzen. Die Kits mit dem Konzept für den ersten Workshop wurden im Rahmen der „Make Light“-Initiative des BMBF vom Schülerlabor Informatik (InfoSphere) der RWTH Aachen entwickelt. Herzstück ist der Arduino, ein Mini-Computer, der mit einfachen Befehlen auch von Anfängern programmiert werden kann.

Bereits in den Sommerferien hatte ein erster Testworkshop mit einigen Make Light Kits unter dem Motto „Make Light – Photonik selber machen und damit die Welt verbessern!“ am Science College stattgefunden. Nach einer Einführung in die Mikrocontroller-Programmierung bauten die Jugendlichen anschließend ihre eigenen Projekte. Dabei überraschten die 13- bis 17-jährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sogar erfahrene Fachleute durch ihre Kreativität und der konzentrierten Anstrengung, mit der sie ihre anspruchsvollen Ideen zügig in die Tat umsetzten.

Aufgrund dieser überaus positiven Erfahrungen ist seit Schuljahresbeginn am Science College ein TechnoClub etabliert worden. Im neuen TechnoClub programmieren Schülerinnen und Schüler intelligente Fahrzeuge, Greifarme mit Sensoren, optische Spiele, sensorgesteuerte Verkehrsregelungen oder einen textschreibenden Propeller, auf dem ein Mikroprozessor rasend schnell rotiert.

Auch die landesweit renommierte JuniorAkademie NRW hat von der Make Light-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung profitiert. Im Rahmen einer Sommerakademie konstruierten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine brandneue, vollautomatische Fruchtsaft-Cocktail- Bar. Die gekühlten Getränke werden mit Hilfe von vernetzten Mikroprozessoren exakt gemischt und dosiert.

Staatsekretär Thomas Rachel zeigte sich von den Projekten, die von einigen Schülerinnen und Schülern des Science College präsentiert wurden, sehr beeindruckt: „Erstaunlich, wie viele innovative Anwendungsideen ihr innerhalb so kurzer Zeit realisiert habt!“.

In dem zweiten Workshopkonzept ist das Science College in das „SenseBox“-Sensornetz  eingebunden. Ein Mehrköpfiges Team vom Institut für Geoinformatik der Universität Münster hat die „SenseBox“ entwickelt und mit Hilfe des Bundesministeriums deutschlandweit an Lernorte verteilt. Mit dem Make Light Kit können kleine „Do it yourself“ Sensorstationen gebaut werden, die dann Umweltphänomene wie z.B. Luftqualität oder Wetterphänomene wie Luftfeuchtigkeit, Beleuchtungsstärke oder UV-Strahlung messen können.

Über eine Internetanbindung überträgt die SenseBox ihre Messungen automatisch an die “OpenSenseMap”, eine offene Onlinekarte. So können sich die Schülerinnen und Schüler an Citizen Science bzw. Bürgerwissenschaftsprojekten beteiligen. Hier wird aktuell ein bundesweites Messnetz aufgebaut, in dem mit photonischen Sensoren zahleiche Umweltparameter erfasst werden können.

Die Make Light Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat zum Ziel, die Photonik möglichst vielen technikinteressierten und technikaffinen Bürgern mit Hilfe von moderner Optoelektronik und Mikroprozessoren näher zu bringen, mit der Erfahrung „selber machen“ zu verbinden und somit einen eigenständigen und kreativen Zugang zur Zukunftstechnologie Photonik zu erleichtern.