Der Anfang ist gemacht. Mit einem neuen Gebäude vergrößert Osram Opto Semiconductors seine Reinraumfläche um rund 50% und schafft damit auch 50% mehr Arbeitsplätze. Damit wächst das Stammwerk von Osram in Regensburg, in dem das Unternehmen Opto-Halbleiter fertig, mit dem heutigen Spatenstich gewaltig. „Unsere Investitionen in die Erweiterung der Reinraumflächen von 6.000 auf 9.000 Quadratmeter und die damit verbundene Vergrößerung der Belegschaft in den nächsten Jahren um bis zu 1.000 Mitarbeiter sind ein eindeutiges Bekenntnis zum Hauptsitz des Hightech-Unternehmens in der Domstadt“, erläuterte Aldo Kamper, CEO von Osram Opto Semiconductors, beim offiziellen Baustart die Strategie des Unternehmens.
Der Lichtkonzern machte im Segment der optischen Halbleiter, das von Regensburg aus gesteuert wird, 2016 einen Umsatz von über 1,4 Milliarden Euro. Diese Position im hart umkämpften Weltmarkt für optische Halbleiter gelte es zu halten, so Kamper in seiner Rede weiter. Der Schlüssel zum Erfolg: Innovation. Dabei gehe es mehr als nur um Licht, auch wenn die LED längst im Alltag angekommen ist. Denn Chips können schon heute viel mehr, als „nur“ sichtbares Licht zu produzieren. Diese Chiptechnologien der nächsten und übernächsten Generation werden bereits in Regensburg entwickelt und sollen noch innovativer werden.
Ergebnisse aus der Photonikforschung fließen in die zukünftige Produktion ein
Grundlage für den Ausbau des Standorts sind unter anderem die Forschungsergebnisse aus BMBF-geförderten Projekten der Photonikforschung, die nun in die Fertigung einfließen bzw. den Ausbau erst notwendig gemacht haben. Prominentestes Beispiel ist das Forschungsprojekt „µAFS“. Darin hat Osram gemeinsam mit weiteren Partnern aus Industrie und Forschung einen winzigen, 4 x 4 mm kleinen Chip entwickelt, der aus 1.024 Pixel besteht. Jeder Pixel kann einzeln angesteuert und individuell gedimmt werden. Intelligente Pixelscheinwerfer auf dieser Basis werden die Beleuchtung von Autos revolutionieren: Autofahrer können z.B. mit Dauerfernlicht fahren, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden, weil der Scheinwerfer selbst erkennt, dass ein Fahrzeug entgegenkommt und abblendet. Die Ergebnisse aus diesem Forschungsvorhaben sollen nun in Produkte überführt werden – und dafür braucht Osram Platz und Personal. Aber auch Projekte wie „Flingo“ aus dem BMBF-Förderprogramm „M-ERA.NET“, in dem neuartige Materiallösungen für LEDs gesucht wurden, oder „Greith“, das im Rahmen der „LED-Leitmarktinitiative“ des BMBF Mittel erhielt und an der Automatisierung in der Fertigung von Dünnfilm-LEDs gearbeitet hat, oder InteGreat aus der Förderinitiative „Photonische Prozessketten“ bilden die Grundlage für die Innovationen, die zukünftig aus Regensburg zu erwarten sind.
Osram ist bereits heute auf dem LED-Chipmarkt weltweit die Nummer zwei. Das soll, wenn es nach CEO Kamper geht, mindestens so bleiben. Deshalb investiert das Unternehmen in den neuen Raum – um auch weiterhin zukunftsweisende Licht-Technologien entwickeln zu können. Das neue Gebäude soll Anfang 2019 fertig sein.
Weitere Informationen
BMBF-geförderte Projekte, auf denen u.a. Produkte und Methoden basieren, die Osram in der neu gebauten Produktionsstätte in Regensburg plant: