Photonik-Akademie 2018: Wissen vertiefen, Kontakte knüpfen

Nachwuchs
09.11.2018
Erstellt von Photonik Forschung Deutschland

Für den Studenten Ediz Herkert stand bei der Photonik-Akademie 2018 zweierlei im Fokus: sich im Bereich Plasmatechnologie weiterzubilden und sein berufliches Netzwerk auszubauen. Wie er von der Praxiswoche in Bochum und Greifswald profitiert hat, erzählt er im Interview.

Porträt eines jungen Mannes im Anzug
Ediz Herkert studiert Photonic Engineering im Master-Studiengang der Universität Stuttgart. Bild: Rafael Wolfsdörfer

Herr Herkert, warum haben Sie sich für die Photonik-Akademie beworben?

Glücklicherweise ist der Professor, an dessen Lehrstuhl ich meine Masterarbeit schreibe, stets bemüht, seine Studenten auf Weiterbildungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Dadurch und weil ich von anderen Studierenden sehr viel Positives von der Photonik-Akademie gehört habe, bin ich auf diese aufmerksam geworden. Letztlich war für mich ausschlaggebend, dass ich thematisch wenig tiefgehendes Wissen über Plasmatechnologien hatte und mich dahingehend weiterbilden wollte.

Mit welchen Erwartungen sind Sie in die Woche gegangen?

Durch die Photonik-Akademie wollte ich mich in erster Linie fachlich weiterbilden und neue Leute kennenlernen, die den eigenen Eifer teilen. Außerdem hatte ich großes Interesse daran zu erfahren, was es in Deutschland an wissenschaftlichen und industriellen Einrichtungen im Bereich der Plasmatechnologie gibt. Das war für mich vor allem deswegen sehr interessant, weil ich selbst nur wenige solche Einrichtungen kannte. Weiterhin wollte ich erfahren, wie Wissenschaft in Deutschland aufgebaut ist, weil ich mir prinzipiell eine wissenschaftliche Karriere vorstellen kann.

Und haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Für die Kürze der Zeit habe ich teilweise sehr enge Kontakte geschlossen. Diese sind eindeutig der größte Benefit dieser Woche. Meiner Meinung nach ist es unersetzlich, Leute kennenzulernen, die ähnliche Interessen haben und sowohl fachlich als auch persönlich sehr gereift sind. Das war für mich auf professioneller und privater Ebene eine großartige Erfahrung. Neben dem Kontakt zu anderen Studenten waren die Einblicke, die man in weltweit führende Institutionen erhalten hat eine sehr wertvolle Erfahrung.

Der fachliche Austausch mit Gleichgesinnten hat für Sie große Relevanz.

Für mich war das auf jeden Fall eine der wichtigsten Erfahrungen, die ich von der Photonik-Akademie mitgenommen habe. Die Möglichkeit, in diesem Umfeld Studierende kennenzulernen, die die eigene Begeisterung für Photonik teilen, war wirklich einmalig. Da die Photonik ein sehr breit gefächertes Feld ist, sind die Teilnehmer aus ganz verschiedenen Disziplinen der Natur- und Ingenieurswissenschaften. Das ermöglicht es, ganz verschiedene Sichtweisen auf schon bekannte oder sogar neue Themen zu erhalten. Dadurch hatte der Austausch natürlich einen sehr hohen Stellenwert.

Sie haben auch Unternehmensvertreter aus der Plasmabranche getroffen. Was unterscheidet diese Gespräche vom akademischen Austausch?

Obwohl es auch in meinem Umfeld grundsätzlich die Möglichkeit gibt, sich mit führenden Unternehmen und Institutionen auszutauschen, war die Qualität und Thematik der Treffen während der Photonik-Akademie eine andere. Die entgegengebrachte Wertschätzung und das Interesse waren sehr groß. Außerdem gibt es in meinem Umfeld kaum Zugang zu Unternehmen in der Plasmabranche. Da insbesondere in dieser Branche viele industrielle Prozesse auf ganz anderen Größenskalen als an Universitäten stattfinden, spielen neben technologischen Fragestellungen auch organisatorische Aspekte eine große Rolle. Deswegen waren die Zusammentreffen mit Unternehmern besonders im Hinblick auf Fragen des Managements und der Projektplanung in der Technologiebranche sehr informativ. Außerdem waren für mich Fragen bezüglich Vor- und Nachteilen einer Promotion aus Sicht der Unternehmen interessant. Ganz generell war es hilfreich, Fragen zum Übergang von der Akademie zur Industrie in entspannter Atmosphäre diskutieren zu können.

Was nehmen Sie für Ihren weiteren beruflichen Weg aus der Photonik-Akademie mit?

Durch die fachliche Ausrichtung meiner Universität wurden in meinem Studium kaum Inhalte der Plasmaphysik behandelt. Daher hatte ich die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Plasmatechnologien nicht auf dem Schirm und mich ehrlich gesagt wenig mit einem beruflichen Werdegang in der Plasmabranche auseinandergesetzt. Als angehender Photoniker bin ich ganz besonders an der Forschung und Entwicklung im Bereich der Medizintechnik interessiert.

Bisher habe ich mich dabei eher auf überwiegend elektromagnetische Anwendungen fokussiert. Die vielen medizinischen Applikationen von Plasmen sind mir erst durch die Photonik-Akademie bewusst geworden. Für mich persönlich bedeutet das, dass ich in Zukunft auch nach Möglichkeiten in Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit Schwerpunkten in der Plasmatechnologie Ausschau halten werde.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Herkert.

 

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Interview mit Julia Böke zur Photonik-Akademie 2018 auf der Website des BMBF